Sonntag, 5. Oktober 2014

1. kleiner Zigeunertrip im PKW

Road Trip

nachdem ich mir vor kurzem ja erst mal ein normales autochen gekauft habe, um erfahrungen zu sammeln (auch zigeunersonjas sind manchmal vernünftig ;) ), bin ich hier immer nur ein paar wenige kilometer rumgefahren.

zeit also, eine etwas längere strecke zu fahren.
vor kurzem bin ich mit einem freund etwas durch die gegend gefahren. tag der offenen museen, oder sowas ähnliches. da haben wir uns eine alte schleuse und ein kohleabbau dingens angeschaut.

allerdings war er der schlimmste beifahrer, den ich je hatte... lach... er hat ständig reingeredet, irgendwelche schalter und knöpfe neben dem lenker gesucht, mit dem navi argumentiert und weitere panik machende sachen...
zumindest hat es mich panisch gemacht weil ich immer nervöser wurde und dann fehler beging, die ich eigentlich sonst nicht mache.
nunja, er wollte mir etwas sicherheit geben, in dem er mit mir fuhr...hehe.. ich nehme ihn nicht mehr mit, weil es mich einfach zusehr aufregt :D

wie auch immer, meine allererste "weite" fahrt ging von dortmund nach essen.
das war nicht leicht, fast hätte ich einen crash verursacht, weil ich mich vom navi, das zuweit rechts am fenster klebte, ablenken lassen.

es hat die strasse plötzlich anders angezeigt, als vorher und fast währe ich auf meinen vorderfahrer aufgefahren. ein schwenk nach links (da war gottlob niemand) hat schlimmeres verhindert.
so kam ich mit zitternden händen und und einem schreck davon.

seither klebt das navi so, das ich meinen kopf nicht gross bewegen muss um den weg zu finden.

da ich am freitag nicht in den laden musste, habe ich die gelegenheit genutzt. ein paar klamotten und was zu trinken eingepackt, meine decke und kissen ins auto geschmissen, und los gings.

als ziel hatte ich keine wirkliche route.
da ich nicht wusste, ob ich mich wirklich weit trauen würde, bin ich einfach auf gut glück losgefahren. richtung holland, nach sittard, da wohnt eine liebe langjährige freundin von mir.
ich hab aber nicht bescheid gesagt, weil ich mir nicht sicher war ob ich den weg auch schaffen würde.

autobahn, viiiiel autobahn.
rauf und runterfahren ist / war mein problemchen.
daher habe ich mal gedacht, das muss ich öfter machen, bis ich sicher bin und keine schweiss ausbrüche mehr bekommen würde.
am besten lernt man ja am lebendem objekt.
daher bin ich so ziemlich jede raststätte / tankstelle rausgefahren und dann wieder auf die autobahn eingefahren...

irgendwann hat sich mein unwohlbefinden dann verloren und ich habe es hinbekommen ohnedie nachfahrenden ärgerlich zu machen.

um zwischendurch ein paar wechsel zu haben, fuhr ich gelegentlich in orte, so fand ich dann einen holländischen aldi und nebenan noch ein riesen supermarkt.  toll, lakritze im überfluss
zuviele 0% fett joghurts (sowas esse ich nicht), und lecker sirupwaffeln und honigkuchen.


nachmittags war ich dann in sittard, ein nettes örtchen mit toller innenstadt.
freundliche leute und viel oktoberfest dekoration gab es auch.
meine freundin konnte ich zwar nicht erreichen, aber ich hatte dennoch viel spass   .



leider machen die geschäfte schon um 18 uhr zu, um 20.30  uhr fuhr ich dann einfach weiter.
autobahn im dunkeln ist ja auch eine herausforderung.

ich fahre nicht gerne nachts, weil man da so viel schnell übersehen könnte, aber in der praxis wird auch nächtliches fahren unter müdigkeit vorkommen.
also wollte ich einfach nach amsterdam fahren.

das navi habe ich mit amsterdam gefüttert und schon ging es los.
über eindhoven (da habe ich dann meinen weg etwas verloren) nach breda, bis nach antwerpen... da bin ich dann in einem riesigem hafengebit verloren gegangen und fuhr und fuhr und fuuuuuhr und dah nur irre viel lichter in der dunkelheit


um mich nicht ganz zu verlieren, beschloss ich, einfach irgendwelchen fahrzeugen hinterher zu fahren.
mal ein motorrad, mal einem camper, mal einem schönem nummernschild, oder ich fuhr einfach hinter dem langsamstem auto her... 
kein druck, kein stress, einfach spontanes fahren.

irgendwann landete ich in einem kleinem ort, wo ich eine frittierbude fand. es gab wirklich nur frittiertes. in allen formen, rund, eckig, gerade... weiss der himmel was all das gepreste zeug war. ich habe pommes genommen, die sahen am natürlichsten aus.

bestellt hatte ich die extra kleine portion, aber der typ im laden flirtete mit mir und gab mir wohl die super extra grosse.
spontan hatte ich ihn gefragt, was die nächste ortschaft am meer sei.

blöderweise hatte ich keine strassenkarte bei mir und überhaupt keine ahnung.

er meinte klokke heist wäre super, mit strand und meer.
ok, dann mal wieder das navi gefüttert und losgefahren.

icvh kam nachts um 12 etwa an, kann auch 1 uhr gewesen sein.
ich war hundemüde und überlegte, wo ich wohl parken und schlafen könnte.
wollte ich ja in meinem kombi machen. von der länge her reichte es mal gerade so.

irgendwann kam ich auf einen weg, der ganz am strand lag, die strandpromenade wohl, das konnte man im dunkeln nicht so ganz erkennen.

müde wie ich war, beschloss ich einfach in eine der zahlreichen parkflächen anzuhalten und zu schlafen.
ich habe rückwerts zu einer mauer hin geparkt, die abdeckung als sichtschutz vor die sitze gepackt und mich schlafen gelegt.

ich habe erstaunlich gut geschlafen, allerdings wurde ich um ca. 6.30 geweckt.
grosses gerät fuhr auf und rum und machte viel krach.

nachdem ich beschlossen hatte das zu ignorieren, und dann sah, das meine scheiben alle schön beschlagen waren und man somit nicht ins auto gucken konnte, schlief ich bis 10 uhr weiter.

nach dem frisch machen ging ich an den strand.
ich hab da mal ein bild von mir gemacht :)


die häuser an der promenade sahen alle superreich aus... 
echte schmuckstücke.
die saison war wohl nun vorbei und man hatte mit dem schweren maschinen angefangen die ganzen strandhütten wegzufahren... hätte man auch um 10 mit anfangen können, aber mich fragt ja keiner :D

dann habe ich ein paar muscheln gefunden


bin etwas spazieren gegangen


und habe das weite meer bewundert :D



zwar war mir nach einem morgentlichem tee oder auch zur not kaffee, aber bei näherer betrachtung, sah der ort doch so aus, als währe am ende zumindest in gedanken gold im getränk..hehe.. was da so aun autos rumfuhr und stand... alles reiche leute kutschen. ein bang und olufsen laden und noch einer, und alles super edle läden etc...

somit fuhr ich einfach weg und machte einen stop in gent. da es mir ja eh darum ging, soviel wie möglich zu fahren, und nicht zu verweilen, war das auch ok.

von gent fuhr ich über brüssel nach luxemburg. ab und an hielt ich an zum rauchen oder mir die beine zu vertreten.
fast ging mir der sprit auf dem weg nach luxemburg aus, das navi schickte mich zur tankstelle, wo keine war, freundliche französisch sprechende kleine ältere männer hätten mich gerne, im fale, das ich stranden würde, aufgenommen, aber ich fuhr dann doch lieber weiter
der ort war ja ganz schnuckelig, aber ich fürchte, nichts für kleine abenteuerlustige sonjas :D


nachdem das navi sich noch bei 2 weiteren tankstellen geirrt hatte, es waren gasläden mit so riesigen tanks, kam ich mit dem letztem tropfen endlich auf einer tankstelle an.
zeit, um darüber nachzudenken, einen reservekanister mit im auto zu haben... das dürfte sinnvoll sein... nur für den fall der fälle....

ich hab aber nur mal gerade soviel getankt, bis ich nach luxemburg rein kam, da sollte der sprit ja billiger sein.
sprit in holland oder gar belgien ist teuer, teilweise bis zu 1,80+ der liter, und an den letzten vor den autobahnen haben sie noch mal was draufgehauen...wahnsinn...

viel strecke wurde irgendwann bergig, da habe ich mich aber nicht getraut zu knipsen.
mir wird bei bergen fahrerei eigentlich immer schlecht, als beifahrer zumindest.
als fahrer, weiss ich nun, wird mir flau, viele kurven und höhen und dann gehts ja auch wieder runter... aber auch da muss man wohl durch...

in belgien waren viele stadtabschnitte mit 70 km/h befahrbar, das fand ich innerorts schon erstaunlich, ich habe es dann einfach als wenn man denn möchte.. betrachtet, und ich wollte nicht 70 in der stadt möchten....

und auf vielen kurvigen landstrassen, wo in deutschland bei der streckenführung wahrscheinlich 50 erlaubt währe, durfte man da 90 fahren, mir waren aber teilweise 40 schon zu viel... und das im dunkeln.... wahnsinn....

somit hatte ich berge bei nacht und bei tag, rauf und runter... begriffen habe ich, das man da nicht im 5. gang rauf kann, dann brummt der wagen unangenehm, dann muss man mit kleinerem gang fahren und der lärm hört auf.
warum das so ist...keine ahnung, scheint aber so gebaut zu sein.

dämlich nur, wenn man einen bergparkplatz raus fährt und dann schnell schneller werden muss um sich wieder in die autobahn einzufädeln... hab ich gemacht, für stressig befunden, kann man meiden...

insgesamt bin ich 1560 kilometer gefahren, mit vielen umwegen und manchmal auch im kreis fahren.
es war stressig, aber schön, und ich habe eine wirklich grosse menge gelernt.

ursprünglich hatte ich gedacht, berlin wäre mir noch viel zu weit weg, aber nun weiss ich, ich kann das. ich fühle mich nun relativ sicher im auto, habe für den kurzen führerscheinbesitz eine menge verschiedener situationen erlebt und mich gezwungen, dinge zu machen, die mir angst machten.

nun weiss ich, respekt ja, angst ist gar nicht angebracht und muss nicht sein.

es war ein schönes 2 tage abenteuerchen für mich, das kann ich nun öfters mal machen. und ich bin mir sicher, da kann auch gerne mal wer mitfahren, nur niemand, der mir reinredet oder mit meinem navi agumentiert... haha....
auf ein baldiges neues...









                  

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